
Der Auensee ist ein etwa 12 Hektar großer See im Nordwesten der Stadt Leipzig im Stadtteil Wahren. Der See ist Teil des Auenwaldes, der sich ringsum und durch Leipzig erstreckt. Treffpunkt für Kultur und Konzerte ist dort das Haus Auensee.
Der Auensee liegt zwischen der Weißen Elster und der Neuen Luppe. Er entstand aus einer Kiesgrube, in welcher durch die Firma Willybald Hoffmann der Kies für den Bau des Leipziger Hauptbahnhofs abgebaut wurde. 1908 plante die Bank für Grundbesitz Leipzig, diese Grube in eine „große Wasseranlage“ mit einem Park für Vergnügungszwecke umzuwandeln. Die Grube wurde deshalb ab 1913 mit dem Hundewasser, einem Nebenarm der Weißen Elster, verbunden und geflutet, wobei sie stark verschlammte. Das so entstandene Gewässer erhielt den Namen „Auensee“.[1] Das Hundewasser berührte den Auensee an seinem Nordufer und sorgte somit für Zu- und Abfluss.[2] Durch den 1934 fertiggestellten Bau der Neuen Luppe wurde das Hundewasser allerdings unterbrochen und im selben Jahr zugeschüttet.[3] Seitdem hat der See keine Zu- und Abflüsse mehr, sondern wird durch Grundwasser gespeist.
Die mittlere Tiefe des Sees liegt bei 3 Metern, die tiefste Stelle beträgt 8 Meter. Der See besitzt vorwiegend Steilufer mit verschiedenen Laubbäumen (Weiden-, Birken- und Buchengewächse). Lediglich das Ost- und Nordostufer sind flach und ohne Baumbestand.
Der Pflanzenbewuchs umfasst verschiedene Sumpf- und Wasserpflanzen, vor allem Rohr- und Igelkolben, Laichkrautgewächse sowie Süß- und Sauergräser.
Die Wasserqualität des Auensees war ab Ende der 1970er Jahre bedenklich, so dass 1979 sogar ein Badeverbot wegen Salmonellengefahr verhängt werden musste[1], welches bis heute besteht. Sie hat sich in den letzten Jahren zwar wieder verbessert, der See ist aber als hypertroph einzuschätzen, sein Zustand instabil und die Sichttiefe liegt unter einem Meter.
Der See beherbergt Karpfen, Hechte, Zander, Aale und verschiedene Weißfische. Der See ist vom Deutschen Anglerverband gepachtet und wird vom Angelverein Leipzig-Gohlis e. V. gepflegt.
Anfang August 2008 gab es erneut ein großes Fischsterben. Der Grund dafür war ein Sauerstoffmangel, der durch die ständige Sonneneinstrahlung, fehlenden Regen und den niedrigen Luftdruck entstanden war. Außerdem kamen durch starken Wind sauerstoffarme Wasserschichten an die Wasseroberfläche. Vom Sterben waren zuerst die empfindlichen Zander, danach auch Hechte, Brachsen und bis zu 15 kg schwere Graskarpfen betroffen. Insgesamt wurden mehrere Tonnen Fischkadaver aus dem Wasser geholt. Nachdem das Fischsterben bekannt geworden war, wurden sofort Pumpen zur Verbesserung des Sauerstoffanteils installiert. Lebende Fische wurden abgefischt und in die Weiße Elster umgesiedelt, da man ein Totalaussterben befürchtete.
Um die Qualität des Wassers langfristig zu verbessern, kommen ab Frühjahr 2012 für die nächsten zehn Jahre drei Tiefenwasserbelüftungsanlagen (TIBEAN) zum Einsatz, mit deren Hilfe dem See Sauerstoff zugeführt werden soll